Meinung: 6 Gründe warum ich ein Fertighaus baue

Lesedauer
Datum

5 Minuten
30. August 2019

Fertighäuser sind schon lange nicht mehr die seelenlosen Pappschachteln von der Stange die sie früher (vielleicht) einmal waren. Dennoch haftet auch modernen Fertighäusern dieser Ruf weiterhin an. Damit – und mit einigen weiteren Vorurteilen – werde ich in diesem Beitrag aufräumen und einen Blick auf die Vorteile dieser Bauart werfen.

Aktuell befinde ich mich in einer sehr spannenden Phase meines Lebens. Als frischgebackener Familienvater – und genauso frisch verheiratet – fiel vor Kurzem die Entscheidung, dass wir für unsere kleine Familie ein Eigenheim bauen wollen.

Mit dieser Entscheidung wurde eine ganze Lawine an zu beantwortenden Fragen losgetreten. Eine der ersten: Massiv- oder Fertighaus?!

Ich habe mich für ein Fertighaus entschieden. Warum? Dieser Beitrag wird einige der Vorteile eines Fertighauses beleuchten und soll eine Hilfestellung für alle sein, die aktuell oder zukünftig vor derselben Frage stehen.

Eines noch vorweg: Dieser Beitrag spiegelt lediglich meine persönliche Meinung wider. Beide Bauformen haben unbestreitbar ihre Vor- und Nachteile. Je nach Gewichtung der persönlichen Ansprüche, wird sich die Waage zugunsten der einen oder anderen Bauform neigen.

01
Geringere Kosten

Die Kosten sind vermutlich für die allermeisten Bauherren ein zentraler Aspekt. Zumindest waren sie das für mich. Ganz plakativ kann sicher gesagt werden: Ein Fertighaus ist günstiger als ein Massivbau.

Einer der Gründe dafür ist, dass man – zumindest bei den großen Fertighaus-Herstellern – auf ein breites Portfolio bereits fertig geplanter Häuser zurückgreifen kann. Die Kosten für die Hausplanung entfallen deshalb (weitestgehend).

Genau diese Planungskosten verschlingen bei einem “konventionellen” Bauvorhaben einen riesigen Anteil des Budgets. Allein die Kosten für den Architekten 

belaufen sich auf ca. 12-15% der Gebäudekosten. Diese Kosten sind dabei nicht wahllos und nur in geringem Maße verhandelbar. Architekten arbeiten nach der sogenannten “Honorarordnung für Architekten und Ingenieure”. Die HOAI ist für alle Architekten verbindlich und lässt nur wenig Spielraum. Dazu kommen die Kosten für den Statiker, den Energieberater…

Günstig sind Fertighäuser dennoch nicht. Das durchschnittliche Fertighaus kostet laut Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. 180.000 €. Jeder vierte Bauherr greift allerdings deutlich tiefer in die Tasche und lässt sich sein Fertighaus 300.000 € und mehr kosten.

P.S.: Ja, es gibt sie – Fertighäuser für 100.000 €. Ob es  möglich sein kann in dieser Preisklasse ein qualitativ vernünftiges Zuhause zu bekommen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

02
Verbindlicher Festpreis

Nicht nur die geringeren Kosten an sich waren für mich ausschlaggebend. Die relative Verlässlichkeit der Kosten ist ein weiterer Pluspunkt.

Man hört sie immer wieder: die Horrorgeschichten von geradezu explodierenden Baukosten. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es solche Beispiele. Sechsstellig nachfinanzieren? Das darf mir unter keinen Umständen passieren!

Bei einem Fertighaus können Sie sich dank Festpreis dagegen absichern. Zumindest ein Stück weit. Denn der nach der Bemusterung vereinbarte Preis ist bei vielen Anbietern für 12 Monate bindend. Sollte es beim Bau zu Problemen kommen, werden die entstehenden Kosten nicht an den Bauherren weitergegeben. Böse Überraschungen aufgrund Planungsfehler sind sowieso kaum zu erwarten.

Hinweis: Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem Angebotspreis (auf dessen Grundlage der Vertrag unterschrieben wird) und dem schlussendlichen Preis (der erst nach der Bemusterung festgelegt wird).

Einzelne Positionen können sich auch nach Auftragserteilung teils noch massiv verteuern. Sollte bspw. beim Bodengutachten – das erst nach Auftragserteilung erstellt wird – festgestellt werden, dass Ihr Keller bspw. eine besondere Dichtung benötigen würde, hat dies unter Umständen erheblichen Einfluss auf den finalen Preis.

Auch ist im Angebotspreis, wenn nicht anders vereinbart, lediglich eine Standardausstattung enthalten. Sollten Sie sich bei der Bemusterung für etwas mehr Luxus entscheiden, hat dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Auswirkungen auf den schlussendlichen, bindenden Preis.

Ein ausreichender Puffer “für schöne Dinge” sollte für die Bemusterung also definitiv eingeplant werden.

03
Zentrale Anlaufstelle

Nach dem Preis für mich der größte Vorteil: Bei einem Fertighaus gibt es nur einen Ansprechpartner für das gesamte Bauvorhaben. Die schwierige und teils ermüdende Koordination der einzelnen Gewerke entfällt. Und genau das wollte ich mir definitiv ersparen.

Einzelne Hersteller helfen sogar bei der Suche nach einem Baugrundstück, bei der Beantragung der Baugenehmigung, bei der Suche nach einem Kreditgeber…

Und auch nach dem Bau gibt es genau einen Ansprechpartner, an den man sich im Falle von Mängeln wenden kann.

04
Kurze Bauzeit

Unsere bisherige Mietwohnung ist seit der Geburt unseres Sohnes schlicht zu klein. Um ehrlich zu sein, fällt einem fast die Decke auf den Kopf. Ein Kinderzimmer gibt es nicht und so verwandelten sich unser Schlafzimmer und das Wohnzimmer in den vergangenen Monaten nach und nach in selbiges.

Der Faktor Zeit war für uns deshalb sehr wichtig. Wir brauchen wieder mehr Platz, mehr Freiraum. Nach Vertragsunterzeichnung soll es nur ca. sieben Monate dauern, bis unser Haus steht. 

In einer Zeit, in der nun wirklich jeder Handwerker völlig ausgebucht scheint, war das natürlich eine Ansage.

Nüchtern betrachtet klingt es einleuchtend: Das Haus wird zu einem großen Teil in Hallen vorgefertigt. Ausgestattet mit modernen Hochleistungsmaschinen gibt es dort keine Witterungseinflüsse, die eine “konventionelle” Baustelle zum Stillstand bringen würden. Der vorgefertigte Rohbau wird dann innerhalb von nur wenigen Tagen an seinem zukünftigen Standort montiert. Danach folgt der Innenausbau in einer geschlossenen Hülle.

Da genau ein Unternehmen für den kompletten Bau verantwortlich ist, welches quasi alle Leistungen unter sich vereint, können bestehende Zeitpläne besser koordiniert und eher eingehalten werden. Lange Wartezeiten auf einzelne Gewerke entfallen und auch andere Herausforderungen können besser abgefedert werden.

05
Mehr Individualität
als gedacht

Ein Fertighaus muss heute nicht mehr “von der Stange sein”. Bungalow, Stadtvilla, Satteldach, Flachdach… Die Hersteller bieten mittlerweile ein breites Portfolio verschiedenster Haustypen. Zusätzlich lassen sich die bestehende Grundrisse auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Auch bzgl. der Ausstattung hat man die Qual der Wahl. Parkett, Badewanne, Fliesen… Viele der großen Anbieter lassen sich in den Ausstellungsräumen finden. Und sollte ein Hersteller die eigenen Wünsche einmal partout nicht erfüllen können, lässt sich so ziemlich alles ausmustern und fremd vergeben.

 

Freiraum zur persönlichen Entfaltung ist also genügend vorhanden.

Sogar völlig frei geplante Häuser – wie in unserem Fall – sind möglich. Da wir ein recht spezielles Grundstück erworben haben (sehr schmal, dafür sehr lang) gab es für uns “kein” passendes “Katalog-Haus”. Wir haben unser Eigenheim deshalb von einem freien Architekten planen lassen. Die Umsetzung übernimmt nun ein renommierter Fertighaus-Hersteller.

Zwar musste an der einen oder anderen Stelle ein Kompromiss eingegangen werden, weitestgehend konnte die ursprüngliche Planung aber übernommen werden.

Nur ist es wie so oft im Leben: Sonderwünsche kosten Geld. Durch den Einsatz eines eigenen Architekten und die große Individualität ging natürlich ein großes Stück Preisvorteil verloren.

06
Hohe Qualitätsstandards

Nicht nur bei der Individualität hat sich viel getan. Fertighäuser haben sich auch qualitativ weiterentwickelt und sind heute keine “Pappschachteln” mehr. Ein fachmännisch gebautes und ordnungsgemäß gepflegtes Fertighaus hat eine Lebensdauer von ungefähr 90 Jahren. Damit steht es einem Massivbau nicht mehr in vielem nach. Dessen Lebensdauer ist auf ca. 120 Jahre ausgelegt – wird aber durchschnittlich schon nach 100 Jahren abgerissen.

Ganz nebenbei ist der Werkstoff Holz CO2-neutral, wächst nach und trägt positiv zur Ökobilanz bei.

Das Fertighaus als Smart Home

Weniger ein Grund als eine Voraussetzung: Als Loxone Mitarbeiter war es für mich natürlich sehr wichtig, dass unser neues Zuhause ein Smart Home wird. Lichtsteuerung, Beschattung, Heizungssteuerung, Zutrittskontrolle u.v.m. sollte mit unserem System automatisiert werden.

Dank zahlreicher Kooperationen mit unterschiedlichen Herstellern war das kein Problem. Egal ob vordefinierte Pakete oder individuell geplant – die Fertighäuser unserer Kooperationspartner lassen sich ebenso einfach zu Real Smart Homes machen, wie konventionelle Gebäude.

Über den Autor

Marc arbeitet seit 2013 im Marketing Team von Loxone. In seiner Freizeit ist der frischgebackene Familienvater aktuell mit der Planung seines Eigenheims beschäftigt. Auf unserem Blog werden wir ihn während der Bauphase begleiten und seine Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Der Vollständigkeit halber

Die Grenzen der beiden Bauformen verschwimmen aktuell immer mehr. Natürlich lässt sich auch ein Holzhaus völlig individuell planen und von lokalen Handwerkern realisieren. Ebenso lassen sich Massivhäuser aus dem Katalog auswählen und von einem Generalunternehmer fertigen. Der Beitrag bezieht sich daher auf die beiden Bauformen in ihrer ursprünglichen Auslegung.

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