Netzwerk Interkommunikation

Die Netzwerk Interkommunikation ermöglicht den Datenaustausch zwischen Miniservern, die durch ihre Ethernet Schnittstelle über ein Netzwerk verbunden sind, aber voneinander unabhängig programmiert werden.

Dabei können Digitalwerte, Analogwerte und Texte gesendet werden, optional mit verschlüsselter Datenübertragung (AES-128-CBC).

Die Übertragungskapazität der Netzwerk Interkommunikation ist auf 35 Nachrichten pro Sekunde gemittelt über einen Zeitraum von 2 Minuten beschränkt. Wird dies überschritten, ist eine sichere Übertragung nicht mehr gewährleistet und es erscheint eine Systemmeldung.

Inhaltsverzeichnis


Eigenschaften

Kurzbeschreibung Beschreibung Wertebereich Standardwert
Eigene ID ID, mit welcher der eigene Miniserver von anderen Gegenstellen eindeutig identifiziert werden kann.
Maximale Länge: 8 Zeichen
- -
Port UDP Port auf welchem Pakete empfangen werden. Stellen Sie diesen Port auch auf dem Sender-Miniserver in den Eigenschaften der Gegenstelle ein. 1000...65535 61263




Konfiguration

Jeder Miniserver kann grundsätzlich als Sender und Empfänger auftreten. In den folgenden Beispielen werden die notwendigen Schritte dargestellt. Dazu wird ein verschlüsselter Analogwert vom Miniserver A an den Miniserver B gesendet.

Grundeinstellung

Klicken Sie im Peripheriebaum von Loxone Config zunächst auf die Netzwerk Interkommunikation, diese finden Sie unter Netzwerkperipherie.

Vergeben Sie dann eine Eigene ID bei jedem Miniserver, der an der Interkommunikation teilnehmen soll. Später werden die Teilnehmer anhand dieser ID identifiziert.
Im folgenden Beispiel wählen wir für unseren Miniserver die ID MS_A:

Gegenstelle anlegen

Als nächstes wählen Sie in der Menüzeile Gegenstelle anlegen.
Bei ID der Gegenstelle tragen Sie die ID der Teilnehmer ein, an welche Sie senden oder von welchen Sie empfangen möchten.
Um Pakete von allen Interkommunikations Teilnehmern zu akzeptieren bzw. an alle Teilnehmer zu senden, verwenden Sie ‚*‘ als ID der Gegenstelle, sowie eine Broadcast Adresse.

Im folgenden Beispiel möchten wir nur an eine bestimmte Gegenstelle senden, nämlich den Miniserver mit der ID MS_B, deshalb geben wir bei Adresse auch seine IP Adresse an:

Aktivieren Sie die Verschlüsselung und setzen Sie ein sicheres Kennwort, damit andere Teilnehmer an der Interkommunikation die Daten nicht ausspähen oder fälschen können.
Zur verschlüsselten Übertragung von Daten muss sowohl am Sender als auch am Empfänger dasselbe Kennwort an der Gegenstelle eingetragen werden.

Eine Übertragungsstrecke zwischen zwei oder mehr Gegenstellen lässt sich auch als Kanal bezeichnen.
Wenn mehrere Kanäle mit den selben Empfängern oder Sendern gebildet werden, so ist für die Kanäle jeweils ein unterschiedliches Kennwort notwendig.

Beispiel 1:
MS_A sendet nur an MS_B
MS_C empfängt nur von MS_D
Es handelt sich um zwei getrennte Kanäle, daher kann an beiden Kanälen dasselbe Kennwort genutzt werden.

Beispiel 2:
MS_A sendet an MS_B
MS_A sendet an alle (*)
In diesem Fall gibt es zwei Kanäle, allerdings mit dem gleichen Absender.
Daher muss für die verschiedenen Kanäle auch ein unterschiedliches Kennwort gesetzt werden.
An den beteiligten Gegenstellen eines Kanals, müssen die Kennwörter nach wie vor identisch sein.

Wert senden

Zum Senden eines Wertes wählen Sie nun Ausgang einfügen. Damit wird ein Aktor erstellt, der anschließend in der Programmierung verwendet werden kann.
Zur Identifikation verwenden Sie für das ausgehende Paket eine eindeutige Paket-ID.
Bei Datentyp definieren Sie, ob es sich um einen Digitalwert, Analogwert, oder Text handelt.

Speichern Sie abschließend das Programm in den Miniserver, danach wird im UDP-Monitor der gesendete Wert angezeigt.

Im folgenden Beispiel senden wir einen Temperaturwert mit der Paket-ID Temp1 vom Miniserver MS_A an den Miniserver MS_B:

Wert empfangen

Wir wechseln nun zu einem anderen Miniserver und vergeben bei der Netzwerk Interkommunikation ebenfalls eine Eigene ID, die sich von den anderen Teilnehmern unterscheidet.

Auch hier müssen wir zunächst eine Gegenstelle anlegen, mit der ID MS_A, denn von diesem wollen wir in unserem Beispiel einen Wert empfangen.
Da wir zuvor beim Senden die Verschlüsselung aktiviert haben, machen wir dasselbe hier und geben auch dasselbe Kennwort ein.
Bei Verwendung der Verschlüsselung ist zusätzlich die Adresse des Senders notwendig.
Ohne Verschlüsselung kann beim Empfänger das Feld für die Adresse leer bleiben:

Anschließend wählen wir Eingang einfügen, wodurch ein Sensor erstellt wird.
Zur Identifikation verwenden wir die Paket-ID Temp1, die wir zuvor beim Senden auf dem anderen Miniserver definiert haben.
Bei Datentyp wählen wir wieder Analog, da es sich um einen einfachen Analogwert handelt.

Danach wird das Programm in den Miniserver gespeichert, worauf die eingehenden Pakete auch im UDP-Monitor aufscheinen. Der Eingang kann anschließend in der Programmierung verwendet werden:

Alternativ dazu können eingehende Pakete auch eingelernt werden, ohne die Einstellungen manuell eingeben zu müssen. Klicken Sie dazu in der Menüleiste auf den Button Eingehende Pakete lernen.
Es wird ein Fenster geöffnet und in der linken Hälfte eingehende Pakete angezeigt. Markieren Sie ein Paket, und fügen es mit dem + Zeichen der Programmierung als Eingang hinzu:

Bei verschlüsselten Paketen erscheint noch eine Aufforderung zum Eingeben des Kennworts. Nach dem Speichern in den Miniserver kann der Eingang verwendet werden.

Netzwerk Interkommunikation für Loxone Miniserver in getrennten Netzwerken einrichten

Beim Verbinden von zwei Miniservern über das Internet beachten Sie bitte folgende Richtlinien:

Portweiterleitung: Richten Sie eine Portweiterleitung auf dem Router jedes Miniservers ein, der eingehende Verbindungen empfangen soll. Wenn nur ein Miniserver mit einem anderen kommunizieren muss, konfigurieren Sie die Portweiterleitung nur auf dem empfangenden Miniserver.

Verschlüsselung: Für verschlüsselte Kommunikation benötigen beide Miniserver Zugriff aufeinander. Dies beinhaltet das Einrichten von Portweiterleitungen auf beiden Seiten, um einen sicheren Datenaustausch zu ermöglichen.

Direkte Weiterleitung: Vermeiden Sie die Verwendung einer Broadcast-Adresse. Leiten Sie stattdessen den zugewiesenen Port direkt an die interne IP-Adresse des empfangenden Miniservers weiter.

Diese Einrichtung ist notwendig, um eine zuverlässige und sichere Netzwerk Interkommunikation zwischen Miniservern über separate Netzwerke hinweg zu gewährleisten.